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Spiel-Utensil
Die Spieleseite für die Pfalz
The Cave
The Cave


Der Meister des Point'N'Click meldet sich zurück

 

 

den Spieler der Generation Ü30 dürfte der Name Ron Gilbert durchaus die ein oder andere nostalgische Erinnerung ins Gedächtnis rufen. Als man im Kinderzimmer mit dem NES oder an Papas 486er noch die klassischen Adventures wie Maniac Mansion, Zac McKracken, Monkey Island und Day of the Tentacle erleben konnte, die aus Gilberts Feder stammten. Allesamt Perlen der Videospielgeschichte, worin Rätsel noch Rätsel waren.

 

Bei diesen Referenzen hört man natürlich erwartungsvoll auf, wenn man mitbekommt, dass ein neues Werk mit Gilberts Handschrift in der Mache ist: The Cave. Wie bei Maniac Mansion hat man mehrere Charaktere zur Auswahl, die sich in ganz eigenen Bereichen der Höhle umhertreiben und auch eigene Rätsel zu lösen haben. Was im Zuge der Gegenwart aber weggefallen ist das klassische Handlungsmenü im Sinne von "Gehe zu... / Nutze das... / Verbinde jenes..." , was heißt, das man nicht mehr von einem Point'n'Click-Spiel sprechen kann. Der Schwerpunkt bleibt aber auf der Lösung von Rätseln.

 

 

Zum Spiel

 

 

Die Figuren beschreiten also alle den eigenen Weg, der interessanterweise zu einer Art moralischer Fragestellung wird, die da lautet: Wie weit gehst du, um zu behalten, was dir am liebsten ist? Allerdings ist es nicht so tief-philosophisch gedacht, wie es im ersten Moment klingt.

 

Die kleinen Geschichten spielen sich mit teilweise tiefschwarzem Humor, begleitet von der narrativen Begleitung der Höhle selbst... ja, richtig verstanden, sie spricht und das mit britischem Akzent. Dafür bleiben alle anderen stumm.

 

So verschieden die Abenteuer sind, sind es auch die Akteure. Jeder hat eine Spezialfähigkeit, die an Ort und stell auch von Nöten ist, um voran zu kommen. Insgesamt warten hier viele kleine Rätsel auf die Höhlengänger. Diese fordern und unterhalten gleichermaßen. Wer es mit der Geduld und dem Knobeln nicht so hat, kann hier aber schon einmal an seine Grenzen bei der Lösungssuche stoßen.

 

Etwas nervig können da vor allem die langen Wege zwischen Punkt A und B ausfallen, die man sich eigentlich sparen können. In diesem Punkt waren die alten Zeiten bei Gilbert tatsächlich noch die besseren. Da dauerte es nur einen Mausklick bis man beispielsweise bei Monkey Island von einer Insel auf die nächste kam um Hinweise zu suchen und Lösungsansätze zu testen.  Zudem ist das häufigere Ruckeln (zumindest bei der getesteten Xbox-Version), dass bei einem Titel in dieser Leistungskategorie etwas schwer zu verstehen ist.

 

Ansonsten ist die Optik aber sehr ansehnlich gelungen. Beinahe alle der Bereiche der Höhle versprühen einen Retro-Charme, der das Auge erfreut.


 

Unterm Strich

 

The Cave ist so ein Fall für sich. Die Story, der Stil, die Rätsel, alles befindet sich auf einer stimmigen Linie, die leider manchmal durch die vielen Laufwege dazwischen unterbrochen wird. Daran dürfte mitunter auch das spärlich Fassungsvermögen des Inventars sein. Dennoch hat das Spiel es geschafft, eine eigene Note zu setzen und sich von der Masse abzuheben. Die Rätsel sind fordernder, als man es gegenwärtig von vielen Spielen gewohnt ist, die sich eigentlich mit der selben Qualität rühmen. Meistens muss man sich da aber nicht mal wirklich anstrengen, um vorwärts zu kommen.

 

Wer sich also ein wenig Schwelgen in Erinnerungen alter Tage ins Haus holen will mit neuem Material Ron Gilberts und den ein oder anderen Knoten im Hirn nicht scheut, dem sei The Cave nahegelegt.


 
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Kategorie: Puzzle

USK: 12+
Spieler: Singleplayer
Vertrieb: SEGA